Domina Ausbildung & BDSM Workshops bei Herrin Jessy
1. Jessy, welche Motivation hattest du, welche Gedanken bewegten dich, als du deine Domina Ausbildung & deinen BDSM Workshop gegründet hast? Worum geht es dir im eigentlichem Sinne?
Ich möchte meine langjährigen Erfahrungen, mein Wissen und Teile meiner Philosophie über SM gerne an veranlagte Damen weitergeben. Ich möchte dazu beitragen, dass der klassische SM erhalten bleibt. Mir liegt es am Herzen, dass der die klassische Art vom BDSM , wie inzwischen leider oft üblich, nicht noch weiter verwässert wird.
Das Bizarre nimmt leider immer mehr Einzug, SM ist aber etwas sehr Besonderes vom Ursprung her, was sich klar von Sex und der reinen Dienstleistungsmentalität abhebt - Richtig verstanden und ausgeübt ist BDSM ist etwas Besonderes. Es erfordert das richtige Denken und Handeln, die Fähigkeit und die Umsetzung der eigenen Veranlagung. Nicht wenige dominante Frauen besitzen am Anfang dieses gute Denken - nur verfremden sich diese Frauen aufgrund äußerer Umstände, Mainstreams, negativen Einflüssen oder gar Selbstüberschätzung selber. Dieses ist aus meiner Sicht sehr schade.
Bei meinen Workshops greife ich von Anfang an die Ursprünge auf und fördere diese, motiviere und gebe eigene Kompetenzen weiter.
Es fehl oft auch an Einfühlungsvermögen und auch hier helfe ich
gerne weiter. Alles dieses im Sinne der Gäste, die umgehend partizipieren - denn auch der Gast verbindet seinen Besuch gerade in einem BDSM Studio in Wahrheit, innerlich, mit sehr viel mehr als nur reine klassische Erotik, oder Erotik mit einer Prise Bizarrem.
Mir jedenfalls macht der Kontakt und Umgang mit Menschen generell Spaß.
2. Interessant. Dann gib uns doch bitte Beispiele zu den Inhalten deinen Ausbildungen und Workshops, wie läuft sowas in Etwa ab?
Es beginnt mit der Psychologie und mit der gesamten Kommunikation und dem Umgang mit dem Gast.
Also vom Empfang an der Tür über das Vorgespräch, der Begegnung selber bis hin zum Nachgespräch.
Wie schaffe ich eine Vertrauensbasis, was muss ich in der dafür abgesteckten Zeit tun? Was wird von mir erwartet? Das ist gar nicht so einfach, wenn man sich womöglich vorher noch nicht einmal kannte. Dafür braucht es so einiges an Wissen .
Ich unterscheide bei meiner Workshop - Klientel zwischen einer
Grundausbildung für gewerbliche Damen sowie privaten Schulungen. Die Interessen und Neigungen sind ja bei den Frauen ganz unterschiedlich ausgeprägt - ich gehe auf jede ein, gebe ganz allgemein Einblicke, so dass jede Frau die Möglichkeit hat, ihr eigenes Profil zu entwickeln.
Allen bringe ich natürlich auch bei, wie man diverse Praktiken verantwortungsvoll und fachlich richtig ausführt.
3. Würdest du bitte die Art und Weise deiner Schulungen noch mehr präzisieren und konkretisieren?
Es gibt Teilnehmer, die bereits sehr genau wissen, was sie wollen - hier gehe ich in aller Individualität konkret drauf ein.
Dann die andere Gruppe, die das für sich noch nicht definieren kann - da biete ich Nachmittagsseminare allgemeiner Art an, womit sich die diese Teilnehmer selber besser definieren können - worauf dann aufgebaut wird.
Überwiegend handelt es sich um Einzelschulungen, manchmal in kleinen Gruppe bis 4 Personen. Niemals vermenge ich aber die einen mit den anderen.
Konkret erkläre ich die Gerätschaften, die es im BDSM Studio gibt, die Tabuzonen und was oft bei den Gästen oder Probanden dahintersteckt, also warum der eine dies und der andere das für sich ablehnt oder präferiert. Dann die Wirkungsweisen der verschiedenen Gerätschaften. Später und darauf aufbauend dann die Umsetzung mit Übungseinheiten am Übungssklaven.
Bei all dem hat Verantwortung und Sicherheit höchste Priorität für alle.
Kommen wir zu den harten, extremen Praktiken -da beobachte und bewache ich jede Aktion sehr genau und bin permanent dabei.
Bisher klappte immer alles, es ist noch niemals etwas schief gegangen, was mein Denken und Handeln bestätigt.
4. Wie gehst du bei der Auswahl deiner Übungssklaven vor? Ich kann mir vorstellen, dass das für nicht wenige ziemlich reizvoll sein dürfte..
Meinen Übungssubs macht dieses viel Spaß, denn sie werden ja aktiv mit eingebunden und sind ein wichtiger Bestandteil des Ganzen. Es stellen sich viele gerne zur Verfügung, da kann ich meist frei wählen, wer zur welcher Situation passt. Einige für den Klinik Bereich, andere für den schwarzen Bereich und auch für Rollenspiele. Natürlich wähle ich präzise danach aus, dass nur erfahrene Subs für extreme Praktiken herangezogen werden, sie müssen mir bereits gut bekannt sein. Für die softeren Gebiete kommen hingegen auch neue Subs in Betracht, da ziehe ich den Rahmen etwas lockerer.
Zielsetzung ist, dass die Frauen den Blick für das Ganze erhalten, die Zusammenhänge begreifen - ein Glied greift in das nächste, bis eine Kette draus wird..;-)
Übrigens gibt es im Dominaforum.net dazu auch passende, detaillierte Berichte, die diese Übungssklaven aus deren Sicht verfasst haben, so ist dieses dann auch wunderbar reflektiert.
Es kommt auch gut an, dass diese gleich einne Menge selber dazulernen.
5. Welche Charaktere, welche Art Frauen finden sich hier ein, welche Gesellschaftsschichten?
Das sind zum Teil bereits gewerbliche Frauen, teilweise aus dem normal- erotischem Bereich - die sind oft neugierig und suchen neue Herausforderungen bzw. wollen vorhandene Kenntnisse erweitern, weiteres dazulernen.
Dann kommen auch komplett Unwissende - sie sind einfach nur neugierig und wollen mehr erfahren. Ferner Privatpersonen, auch Pärchen, die sich Ideen holen wollen zur Bereicherung deren Sexuallebens.
Für die komplett Neuen ohne konkreten Einblick oder Vorstellungen empfehle ich eine Schnupperstunde.
Meine Klientel kommt aus allen Gesellschaftsschichten, besonders, was die Privatpersonen betrifft.
6. Bietest du jedem deine Workshops, Schulungen an oder lehnst du auch welche ab?
Durchaus.
Ich möchte keine fördern, die nur und ausschließlich auf das schnelle Geld aus ist. Frauen die Männer hassen, ist auch keine Voraussetzung für eine Domina Ausbildung.
Authenzität, Veranlagung, Lust am Tun ist mir sehr wichtig.
7. An welchem Ort bietest du seine Services an?
Es findet statt bei mir in meinen Räumen statt, hier habe ich alles an Gerätschaften und Equipment. Nach Absprache mache ich auch Hausbesuche mit in Frage kommenden Utensilien.
8. Konkret, präzise und auf den Punkt gebracht - was sind deine primären Ziele, was möchtest du erreichen, wenn du deinen Teilnehmern Wissen vermittelst?
Dominanz, die bereits in einem wohnt, zu befreien, auszubauen und zu fördern. Dahingehend Selbstbewusstsein schaffen, aufbauend auf Wissen und Können, wofür Teilnehmer und ich gemeinsam Sorge tragen. Richtiges Auftreten einer Domina - Aussprache optimieren, Wortwahl, Ton. Typberatung - für jeden Typ Frau die richtigen Outfits, dass wiederum auf die Fetische der Gäste bezogen.Was trage ich für wen?
Nach der Ausbildung soll die dominante Frau eigenständig agieren
können. Zumindest ist der Grundstein für die ersten eigenen Schritte gelegt. Was wirklich sehr wichtig ist.
Ich versuche, den Frauen zu verinnerlichen, dass sie ihr Ziel fest
verfolgen sollen, ohne vorzeitig aufzugeben, denn gerade die Anfänge sind oft schwer. Ich verdeutliche die Notwendigkeiten und motiviere dazu - " gut " sein ist das eine, das es angenommen wird, ein oft nicht gerade kurzer Weg. Womit wir wieder bei den negativen Erfahrungswerten zahlreicher Gäste wären, die eben vorher zu oft Inkompetenz erleben mussten. Es ist doch völlig klar, dass diese Gäste ihre Zeit brauchen.
Wichtig - bei mir lernt man wichtige Basics und gute Standards als
Grundsätze, Säulen, der eigenen Entwicklung. Es geht um die eigene Ausrichtung, eine Selbstfindung - bin ich unberührbar dominant? Oder habe ich mehr Spaß am Bizarrem, Berührbarem?
Jede sollte und darf immer nur das praktizieren, was diejenige selber für sich verantworten kann. Zum Beispiel Sinnesentzug oder Fessellungen - das kann bei Unwissenheit grenzwertig und gefährlich werden. Also zeige ich die Grenzen auf, auch zu allerlei weiteren Praktiken. Es geht um Risikominimierung.
Dann braucht es seriöses Auftreten auch im materiellen Sinne, ferner Verhaltensmuster innerhalb eines Teams bzw. Gruppen.